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Wer war Maria Montessori und was wollte sie mit ihrer Pädagogik erreichen?

 

Maria Montessori (1870-1952) war eine renommierte Ärztin, die ab 1907 das erste Kinderhaus (Casa die Bambini) in Rom leitete. Basierend auf ihren intensiven Beobachtungen und empirischen Forschungen entwickelte sie ein revolutionäres pädagogisches Konzept für die Begleitung und Bildung von Kindern und Jugendlichen im Alter von 0 bis 18 Jahren.

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Die Grundlagen und Methoden der Montessori-Pädagogik fußen auf ihren tiefgreifenden Erkenntnissen über die natürliche Entwicklung von Kindern und Jugendlichen.

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Das zentrale Ziel der Montessori-Pädagogik besteht darin, das individuelle Wachstum jedes Kindes zu fördern. Dies geschieht durch die Schaffung einer Umgebung, die den Kindern ein hohes Maß an Freiheit bietet, um selbstgesteuert und ganzheitlich zu lernen. Gleichzeitig werden die Kinder dazu ermutigt, ihre Rolle in der Welt zu erkennen, Verantwortung für sich selbst zu übernehmen und aktiv am Aufbau eines friedlichen gesellschaftlichen Zusammenlebens mitzuwirken. Maria Montessoris Vision war es, eine Erziehung zu schaffen, die nicht nur Wissen vermittelt, sondern auch die Entwicklung der Persönlichkeit und die soziale Verantwortung jedes Einzelnen fördert.

 

Literaturempfehlung:

Kinder als Lehrer: Das Leben der Maria Montessori von Cristina De Stefano, btb Verlag 2021

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Ist eine Montessori-Schule vorwiegend für Kinder mit Lernschwierigkeiten gedacht ?

 

Keineswegs, an Montessori-Schulen lernen Kinder aller Begabungsrichtungen. Durch die individualisierte Herangehensweise können Kinder mit sehr unterschiedlichen Bedürfnissen gefördert werden. Die Arbeitsweise dieser Schulen ermöglicht es, im eigenen Tempo zu lernen und die eigenen Fähigkeiten und Interessen zu entfalten. Die betont respektvolle und unterstützende Umgebung fördert zudem ein positives Selbstkonzept und stärkt das Selbstvertrauen dieser Kinder. Darüber hinaus trägt die ganzheitliche Bildung dazu bei, ihre sozialen Fähigkeiten zu verbessern und ihre Eigenständigkeit zu fördern, was insbesondere für Kinder, die Probleme haben von unschätzbarem Wert ist.
Durch die besondere Ausrichtung auf das Lernen lernen, welche eine individuelle Fehler- und Feedbackkultur umfasst, erhalten auch Kinder mit Lernproblemen die Möglichkeit, persönliche Fortschritte und Erfolge zu erzielen. Somit ermöglicht die Montessori-Pädagogik jedem Kind, unabhängig von seinen individuellen Herausforderungen, eine positive Lernerfahrung zu machen und sein volles Potenzial zu entfalten.
 

Literaturempfehlung:
Maria Montessori – Gesammelte Werke: die Entdeckung des Kindes von Harald Ludwig, Verlag Herder 2010

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Wird an Montessori-Schulen altersgemischt gearbeitet und gelernt ?

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Das ist korrekt und diese Praxis ist bewusst gewählt. In Montessori-Schulen arbeiten Kinder und Jugendliche in altersgemischten Gruppen. Dies steht im Einklang mit den natürlichen sozialen Strukturen, die wir auch außerhalb des schulischen Umfelds finden. In unserer Gesellschaft interagieren Menschen jeden Alters in verschiedenen sozialen, politischen und beruflichen Kontexten.


Altersgemischte Lerngruppen – Maria Montessori hat hierfür die Mischung von mindestens 3 Jahrgängen vorgesehen – bieten eine Vielzahl von Vorteilen. Durch die Interaktion mit Kindern unterschiedlichen Alters lernen die Schülerinnen und Schüler, anderen zu helfen und Hilfe anzunehmen. Diese Erfahrung ist von unschätzbarem Wert für ihre geistige und soziale Entwicklung.


Darüber hinaus fördern altersgemischte Gruppen Toleranz und reduzieren Rivalitäten. Die älteren Kinder übernehmen oft eine Mentorenrolle, während die jüngeren von ihren Erfahrungen und ihrem Wissen profitieren. Dies schafft ein Gefühl der Zusammengehörigkeit und gegenseitigen Respekts innerhalb der Gruppe. 
Insgesamt bietet die altersgemischte Struktur eine dynamische Lernumgebung, in der jedes Kind individuell gefördert wird und gleichzeitig wertvolle soziale Kompetenzen entwickelt.

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Literaturempfehlung:
Maria Montessori – Gesammelte Werke: Praxishandbuch der Montessori-Methode von Harald Ludwig, Verlag Herder 2015

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welche

Welche Kinder können eine Montessori-Schule besuchen ?

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Montessori-Schulen stehen grundsätzlich allen Kindern offen, unabhängig von Religion, Hautfarbe, Geschlecht oder dem Einkommen der Eltern. Es sei jedoch darauf hingewiesen, dass Schulgeld erhoben werden muss, wobei die Höhe des Schulgeldes von Schule zu Schule variieren kann. Interessierte Familien haben die Möglichkeit, sich durch einen Besuch am Tag der offenen Tür über das pädagogische Konzept und die Arbeitsweise der Schule zu informieren. Nach ausführlichen Informationsabenden für Eltern erfolgt in der Regel für jedes Kind ein individuelles Aufnahmegespräch an der Schule, wobei der Aufnahmemodus entsprechend den jeweiligen Gegebenheiten und Bedürfnissen der Schule gestaltet wird. 
In dicht bewohnten Gebieten ist es häufig so, dass aufgrund begrenzter Kapazitäten nicht alle Anmeldungen berücksichtigt werden können. Adressen von Montessori Schulen in Ihrer Nähe in Bayern finden Sie auf der Homepage des Montessori Landesverband Bayern e.V.. 
Weiterführende Informationen erhalten Sie direkt von der jeweiligen Schule
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Literaturempfehlung:

Montessori-das Richtige für mein Kind? Ein Orientierungsbuch von Ingeborg und Jürgen Müller-Hohagen, Verlag Kösel 2008
 

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Eine Schule ohne Noten und ohne Sitzenbleiben

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An Montessori-Schulen in freier Trägerschaft wird bewusst auf die Vergabe von Ziffernnoten und das Sitzenbleiben verzichtet. Diese Entscheidung beruht auf einem pädagogischen Ansatz, der die individuelle Entwicklung und das Wohlbefinden der Kinder und Jugendlichen in den Mittelpunkt stellt.


Die alternative Leistungsbeurteilung beruht auf einem dialogischen Prinzip in Form der sogenannten IzEL - Informationen zum Entwicklungs- und Lernprozess. Über ein ausführliches - den bayerischen LehrplanPlus integriertes und darüber hinaus individuell abgestimmtes – Feedbacksystem werden Beobachtungen gesammelt und Lernfortschritte dokumentiert. In Reflexions- und Zielgesprächen mit den Kindern und Jugendlichen, sowie den Eltern, werden die Leistungen mindestens zweimal jährlich begutachtet und besprochen. Das Feedbacksystem bedienen sowohl Lehrkräfte als auch Kinder und Jugendliche. Somit wird dieses Instrument über die Leistungsbeschreibung hinaus zu einem diagnostischen Lernwerkzeug für alle Beteiligten.


Durch diesen Ansatz werden die Schülerinnen und Schüler ermutigt, selbstverantwortlich zu lernen, ihre Interessen zu verfolgen und ihr volles Potenzial zu entfalten, ohne dabei von traditionellen Bewertungssystemen eingeschränkt zu werden.

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Literaturempfehlung:

Eine Schule ohne Noten –

neue Wege zum Umgang mit Lernen und Leistung

von Nölte und Wampfler, Verlag hep 2021

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Warum verlangen Montessori-Schulen monatliches Schulgeld ?

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Montessori-Schulen in freier Trägerschaft erhalten nur teilweise finanzielle Unterstützung durch öffentliche Zuschüsse. Diese staatlichen Zuschüsse decken in der Regel nur etwa zwei Drittel der entstehenden Kosten. Die restlichen Kosten müssen durch Elternbeiträge gedeckt werden, um beispielsweise das besondere Lernmaterial und zusätzliche pädagogische Fachkräfte zu finanzieren, die in den Lerngruppen eingesetzt werden. 


Die Höhe der Elternbeiträge variiert je nach den individuellen Bedürfnissen und Ressourcen der jeweiligen Einrichtung. Es ist wichtig zu beachten, dass diese Beiträge die Qualität der Bildung und Betreuung an Montessori-Schulen aufrecht erhalten und verbessern. Viele Eltern schätzen den Wert der Montessori-Pädagogik sehr, so dass sie bereit sind, diese Investition in die Bildung ihrer Kinder zu tätigen.


Montessori-Schulen in freier Trägerschaft sind auch dazu verpflichtet, für Familien freie Plätze zu halten, wenn diese das Schulgeld nicht aufbringen können.


Adressen von Montessori Schulen in Ihrer Nähe in Bayern finden Sie auf der Homepage des Montessori Landesverband Bayern e.V.. 


Detaillierte Informationen erhalten Sie auf Anfrage direkt bei den Schulen.

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Bereitet Montessori-Pädagogik wirklich auf das echte Leben vor ?

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Die Montessori-Pädagogik ist keineswegs eine Kuschelpädagogik abseits vom echten Leben, sondern basiert auf klaren Regeln und Zielen, die in einem strukturierten Rahmen vermittelt werden. Diese fördern die persönliche Entwicklung der Kinder und ihre Fähigkeiten. In Montessori-Schulen werden nicht nur intellektuelle Fähigkeiten, sondern auch Schlüsselqualitäten wie Teamfähigkeit und Kreativität gelebt und gefördert. 

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Im Jugendalter sieht die Montessori-Pädagogik für einen längeren Zeitraum die unmittelbaren Lernerfahrungen in echten wirtschaftlichen, sozialen und dienstführenden Settings vor. Absolventen unserer Schulen sind in sämtlichen Studien- und Berufsfeldern erfolgreich, da sie selbstständiges Denken und Teamarbeit beherrschen. Individualität wird betont, ohne dabei wichtige Aspekte wie Struktur und Disziplin zu vernachlässigen. Individuelle Förderung bedeutet, die Bedürfnisse und Stärken jedes Kindes anzuerkennen und entsprechend zu fördern, ohne dabei klare Erwartungen und Ziele aus den Augen zu verlieren.

 

Klare Regeln und Herausforderungen sind integraler Bestandteil dieses pädagogischen Ansatzes, um die Motivation zu erhalten und Entwicklung zu ermöglichen.

 

Literaturempfehlung:

Maria Montessori – Gesammelte Werke:  Von der Kindheit zur Jugend von Harald Ludwig, Verlag Herder 2018

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Welche Schulabschlüsse können an einer Montessori-Schule erreicht werden?

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Grundsätzlich können an einer Montessori-Schule die gleichen Abschlüsse erreicht werden, wie an den staatlichen Schulen. Dies reicht – je nach Ausbau der Schule – vom erfolgreichen Hauptschul- bzw. Mittelschulabschluss, Qualifizierenden Mittelschulabschluss und Mittleren Bildungsabschluss bis zur Fachhochschulreife bzw. allgemeinen Hochschulreife. 


Da die Montessori-Schulen in der Regel staatlich genehmigt sind, werden die Prüfungen zu den kursiv geschriebenen Abschlüssen teilweise in Kooperation mit staatlichen Partnerschulen absolviert. Diese Zusammenarbeit benötigt gegenseitigen Respekt und es wird großer Wert darauf gelegt, dass die Prüfung in einem wertschätzenden Umfeld abgelegt werden kann. Die Schülerinnen und Schüler von Montessori-Schulen haben bis dahin gelernt, selbstständig zu arbeiten, den eigenen Lerninteressen zu folgen und sich für ihren Lernprozess – einschließlich Prüfungsanforderungen - verantwortlich zu fühlen. 

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Literaturempfehlung:

Abschlüsse an Mittelschulen in Bayern von Pangerl und Bär, Verlag Wolters Kluwer , lfd. Neuauflage

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Vorstand Montessori Landesverband Bayern:
Monika Ullmann & Manfred Burghardt

Montessori Landesverband Bayern e.V.
Hirtenstraße 26, 80335 München

Telefon 089-5480173-0 / Fax -33
landesverband@montessoribayern.de 

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